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Schauspielfreunde bei den Bad Hersfelder Festspielen!

Die Bad Hersfelder Festspiele waren Ziel der viertägigen Theaterreise (9.-12.07.2015) der Dortmunder für ihr Schauspiel.

Auf dem Programm für die warmen Sommernächte in romantischer Kirchenruinenatmosphäre standen zwei Klassiker: Kleists Komödie „Der zerbrochene Krug“ und das Musical „Cabaret“.
„Cabaret“ konnte uneingeschränkt begeistern und hätte wahrscheinlich selbst ohne Musik und Gesang aufgrund der grandiosen schauspielerischen Leistung  (herausragend: Bettina Mönch, Judy Winter, Helen Schneider) die fast dreistündige Aufführung zu einem Genuss gemacht. Zusammen mit dem Live-Orchester und den Gesangsdarbietungen eine perfekte Inszenierung, über die noch bis spät in die Nacht angeregt diskutiert wurde.

Die Kleist-Inszenierung wurde als handwerklich solide mit sehr guten Einzelleistungen (Andrea Cleven!) bewertet, hatte aber aus Sicht der Schauspielfreunde deutliche Längen. Vorstandsmitglied Ingwella Verch brachte es augenzwinkernd auf den Punkt: „Es fehlte der Pepp. Hier fehlte Kay Voges!“

Die Schauspielabende wurden - wie immer - durch ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt, bei dem die Theaterfreunde auf industriekulturellen  und geschichtsträchtigen Spuren wandelten. Einen faszinierenden und bleibenden Eindruck hat der Nachmittag 800 m unter Tage im Kali-Bergwerk Merkers hinterlassen: Die Besichtigung des legendären Goldraumes (als geplantes Versteck des Reichsbank-Schatzes), die Kristallgrotte mit den größten bekannten Salzkristallen und die tiefste Bar Europas sind hier nur exemplarisch zu nennen. Dass die Dortmunder textsicher das „Steigerlied“ mitsingen konnten, muss hier wohl nicht besonders erwähnt werden.
Auch der Besuch der Gedenkstätte Point Alpha als ehemaliger amerikanischer Beobachtungspunkt aus der Zeit des kalten Krieges hat im Spiegel gegenwärtiger Diskussionen einen faszinierenden Blick auf die Geschichte ermöglicht.

Willkommener Schlusspunkt der ereignisreichen Tage war der gemeinsame Absacker, bei dem noch mal leidenschaftlich über das Theater diskutiert und gelacht werden konnte.